Rennsport

… im Kanu

Beim Kanurennsport muss eine festgelegte Strecke auf einem geraden Gewässer so schnell wie möglich mit einem Kanu zurückgelegt werden. 

Der Kanurennsport ist die wichtigste Wettkampfdisziplin des Kanusports und seit vielen Jahren die erfolgreichste olympische Sportart Deutschlands. Im internationalen Vergleich gehört Deutschland zu den Top-Vier-Nationen.

Jule Hake

Wettkämpfe im Kanurennsport

Wie in anderen Bootssportarten heißen die Wettkämpfe im Kanurennsport „Regatten“.
Hier werden die Rennen über

  • die Sprintstrecke (200 m),
  • die Kurzstrecke (500 m) und
  • die Mittelstrecke (1.000 m)

auf stehendem Gewässer ausgetragen. 

Wettkämpfe bei Landes- oder Deutschen Meisterschaften bestehen in der Regel aus Vor- und Zwischenläufen, an denen je maximal neun Boote teilnehmen. Über einen Qualifikationsmodus gelangen neun Boote in den Endlauf, in dem schließlich die Platzierungen ausgefahren werden. 

In Deutschland existiert außerdem die Langstrecke (je nach Altersklasse bis 2.000 m oder 6.000 m), in der die Teilnehmerzahl nicht beschränkt ist. Die gemeldeten Boote starten gleichzeitig. 6.000 m – Rennen werden in der Regel im Rundkurs gefahren (Wenden z.B. bei 2.000 m und 4.000 m). Vor einer Wende versuchen die Kanuten dabei, ihr Boot durch einen Sprint in eine möglichst gute Position für die Einfahrt in die Wende zu bringen, um diese so eng wie möglich durchfahren und in einer vorderen Position verlassen zu können. Hier kommt es zu spannenden Überholmanövern, durch die Langstrecken-Rennen einen besonderen Reiz bekommen.

Noch längere Distanzen werden beim Kanu-Marathon zurückgelegt. Waren es früher noch 42,1 km, so sind heute „nur“ noch zwischen 20 und 32 km bei den Meisterschaften zu absolvieren.

Gestartet wird in Altersklassen:

  • Schüler C: 7, 8 und 9 Jahre
  • Schüler B: 10, 11  und 12 Jahre
  • Schüler A: 13 und 14 Jahre
  • Jugend: 15 und 16 Jahre
  • Junioren: 17 und 18 Jahre 
  • Leistungsklasse: ab 19 Jahren
  • Senioren A: 32 bis 39 Jahre
  • Senioren B: 40 bis 49 Jahre
  • Senioren C: 50 bis 59 Jahre
  • Senioren D: 60 bis 64 Jahre
  • Senioren E: 65 bis 69 Jahre
  • Senioren F: ab 70 Jahren

Dabei ist der Jahrgang ausschlaggebend, sodass die Altersklasse innerhalb eines Kalenderjahres nicht gewechselt wird.

Bootsformen und Bootsklassen

Bei den Booten werden die zwei Grundformen des Kanus unterschieden: Das Kajak und der Canadier.

Im Kanurennsport existieren die Bootsklassen Einerkajak (K1), Zweierkajak (K2) und Viererkajak (K4). Kajaks sind am Heck mit einer Steuerflosse ausgerüstet, die mittels eines Seilzuges vom Schlagmann (vorne) bewegt werden kann. Kanurennsport im Kajak wird von Mädchen und Frauen sowie Jungen und Männern ausgeübt.

Die Wettkampfkajaks für den Kanurennsport sind über Höchstlänge und Mindestgewicht wie folgt definiert: 

Bootsklasse HöchstlängeMindestgewicht 
K15,20 m12 kg
K26,50 m18 kg
K411,00 m30 kg

In den Kanu-Marathonwettkämpfen fällt das Mindestgewicht geringer aus.

Für „Schülerboote“, die bei den Schülerspielen gefahren werden, gibt es kein Mindestgewicht und eine Höchstlänge von 4,20 m.

Der weniger verbreitete Bootstyp im Kanurennsport ist der Candier. Er ist auf die Canoes (span. canoa: Einbaum) der Indianer zurückzuführen. Im Kanurennsport existieren die Bootsklassen Einercanadier (C1), Zweiercanadier (C2) und Vierercanadier (C4). Canadier werden kniend mit einem Stechpaddel einseitig vorwärts bewegt. Canadierfahrer müssen ohne eine Steueranlage auskommen und ihr Boot mittels spezieller Steuerschläge auf Kurs halten. Eine Besonderheit in Deutschland ist der Achtercanadier (C8). Hier wird das Boot von einem Steuermann (hinten) mittels Steuerpaddel gesteuert. Kanurennsport im Canadier wurde im Gegensatz zu den Kajakklassen bis vor einigen Jahren ausschließlich von Jungen und Männern ausgeübt. Erst seit einiger Zeit dürfen auch Mädchen und Frauen diesen Sport im Wettkampf betreiben.

Der Kanu- und Ski-Club Lünen e.V. betreibt Kanurennsport nur in den Kajakklassen weshalb hier auf Canadier nicht weiter eingegangen werden soll.

Doppelpaddel

Ein Doppelpaddel besteht aus dem Schaft und zwei zueinander rechts- bzw. linksseitig verdrehten Blättern. Die Paddellänge richtet sich nach der Körpergröße des Sportlers.

Im Kanurennsport werden sogenannte Wing-Paddel verwendet. Je nach Evolutionsstufe und Hersteller werden sie auch als Rasmussen-, Drop- oder Warpblätter bezeichnet.

Doppelpaddel: Wing-Paddel

Im Gegensatz zu den früheren Flachpaddeln sind die Blätter wie eine Tragfläche gewölbt. Die Grundbewegung des Paddels ist nicht nur nach hinten, sondern besonders zur Seite. Dadurch wird der Tragflächeneffekt des Paddels wirksam und verringert den Schlupf des Paddels, während man sich mit dem Boot an dem näherungsweise im Wasser stehenden Paddel vorbeizieht. Das Blatt ist zusätzlich in sich mehr oder weniger stark schraubenförmig verdreht, um die Halteposition im Wasser zu verbessern.

Training

Ihr mögt den Aufenthalt in der Natur, liebt das Wasser und könnt schwimmen? Dann ist der Kanusport die richtige Betätigung für Euch! 

Paddeln kann man am besten in der Gruppe Gleichaltriger erlernen. In unserem Verein bieten wir Euch die Möglichkeit, gemeinsam zu trainieren und zu den Wettkämpfen zu fahren.

Einige Kids lernen das Paddeln über die Eltern. Um selbstständig paddeln zu lernen, solltet Ihr aber schon sieben bis zehn Jahre alt sein.

Folgende Informationen solltet Ihr wissen, bevor Ihr Euch für den Kanusport entscheidet:

In unserem Bootshaus halten wir Vereinsboote bereit, in denen die Kids das Kanufahren erlernen können. Ein eigenes Boot ist also kein Muss. Ihr solltet aber Spaß am regelmäßigen Training haben, welches zu besonderen Wettkämpfen täglich stattfinden wird.

Trainiert wird nach einem Trainingsplan, zu dem auch Hanteltraining und Konditionstraining, sowie Ruhephasen gehören.

Habt Ihr dann das Paddeln erlernt und Spaß an diesem Sport gefunden, könnt Ihr entsprechend eurer Neigung und eurem Alter in eine bestimmte Wettkampfsportart überwechseln.

Trainingsinhalte

Bevor man gewinnen kann, muss man natürlich viel trainieren.

Ein wesentlicher Bestandteil dabei ist natürlich das Wassertraining. Nachdem der Trainer festgelegt hat, wer in welcher Bootsklasse fährt, werden festgelegte Strecken in einem gleichmäßigen Tempo und unter ständiger Betreuung des Trainers zurückgelegt.

Aber natürlich ist das nicht alles: Der regelmäßige Besuch im Kraftraum, wo speziell auf den Kanurennsport abgestimmte Geräte zu finden sind, gehört genauso dazu wie das Lauftraining. (Schließlich sollten die Beine ja zum Oberkörper passen…)

Im Winter wird das Wassertraining ein wenig zurückgestellt, als Alternative bietet sich das überdachte Trainingsbecken an – übrigens das einzige seiner Art in der Umgebung. Für das Paddeln „auf dem Trockenen“ stehen zusätzlich Paddelergometer zur Verfügung.

Ausserdem weichen wir auch noch in die Turnhalle aus, wo Gymnastik und Spiele auf dem Programm stehen.

Alles in allem ein volles Programm, doch am Ende der Mühen steht vielleicht ein Sieg!